Neue Studie: Die Deutschen und ihre Nachbarn

Neue Studie: Die Deutschen und ihre Nachbarn

Mehr als die Hälfte der Deutschen sind von Nachbarn zumindest gelegentlich genervt, so ein Ergebnis der Studie “Wohnen und Leben 2012”des Immobilienportals immowelt.de. Senioren sind dabei die deutlich gelasseneren Nachbarn. Für die repräsentative Erhebung wurden über 1000 Personen befragt.

Wenn es im nachbarschaftlichen Gebälk knirscht, suchen Senioren nicht Streit, sondern den Dialog: 44 Prozent der Generation 60 Plus gaben an, Differenzen mit der Nachbarschaft im Gespräch zu klären. Die Jüngeren unter Dreißig sind da nicht ganz so ausgeglichen: Nur 19 Prozent suchen das Gespräch, 4 Prozent rufen hingegen die Polizei – eine Idee, auf die die Senioren nicht kommen.

Ob Altersmilde oder einfach nur der Segen eines nachlassenden Gehörs: Ältere Menschen sind der Nachbarschaft gegenüber toleranter. Obwohl sie den größeren Teil ihres Tages zu Hause verbringen, geben fast zwei Drittel (63 Prozent) der Senioren an, sich nie von ihren Nachbarn gestört zu fühlen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es nur 39 Prozent, die so ausgeglichen sind.

Insgesamt herrscht in deutschen Nachbarschaftsverhältnissen deutlich mehr Harmonie statt Zwist: Die große Mehrheit ist nie (45 Prozent) oder nur gelegentlich (49 Prozent) genervt. Lediglich 6 Prozent sind oft oder ständig damit beschäftigt, sich über die Nachbarschaft aufzuregen. Auch in ihren Reaktionen sind die Deutschen gemäßigt: Fast jeder Zweite, der zumindest gelegentlich genervt ist, erträgt die Situation einfach.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick

Wie ist das Verhältnis zu Ihren Nachbarn?

Meine Nachbarn nerven mich nie (gesamt): 45 Prozent

                18-29-Jährige: 39 Prozent
                30-39-Jährige: 35 Prozent
                40-49-Jährige: 44 Prozent
                50-59-Jährige: 49 Prozent
                60 Jahre und älter: 63 Prozent
           
Meine Nachbarn nerven mich gelegentlich: 49 Prozent          

Meine Nachbarn nerven mich oft: 4 Prozent

Meine Nachbarn nerven mich ständig: 2 Prozent

Jeder Zehnte ist wegen Streitereien schon umgezogen

Ein ungestörtes Zuhause ist den Deutschen heilig. Wird der häusliche Friede gestört, ziehen sie zur Not auch Konsequenzen. Zwei Drittel wären im Ernstfall zur Aufgabe ihrer Wohnung bereit, wenn der Ärger mit den Nachbarn allzu schlimm wird. Mieter sind grundsätzlich eher zu einem Umzug bereit (81 Prozent) als Wohnungseigentümer (53 Prozent).

Was also tun, wenn man das Feld nicht räumen mag? Die Mehrheit derjenigen, die zumindest gelegentlich von ihren Nachbarn genervt sind, erträgt die Situation einfach (44 Prozent). Jeder Fünfte ärgert sich und schimpft vor sich hin, jeder Dritte sucht das klärende Gespräch. Nur eine Minderheit legt es auf Konfrontation an und beschwert sich beim Vermieter oder ruft die Polizei (7 Prozent).

 

INFO: Für die repräsentative Studie “Wohnen und Leben 2012” wurden im Auftrag von immowelt.de 1012 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt.

QUELLE: news aktuell/ots