Tipps für einen trockenen Keller: Richtiges Lüften lautet das oberste Gebot

Tipps für einen trockenen Keller: Richtiges Lüften lautet das oberste Gebot

Durch weitverbreitete Irrtümer und falsche Vorstellungen vom richtigen Lüften mutieren so manche Keller zu regelrechten Nasszellen. Die Folgen können verheerend sein: Wenn überhaupt, kann der Keller dann nur noch eingeschränkt genutzt, Bücher oder Kleidung können dort gar nicht mehr gelagert werden. Neben Mängeln an der Bausubstanz sind auch gesundheitliche Schäden möglich.

An heißen Tagen werden Keller gern und oft gelüftet, auch um den typisch muffigen Geruch zu vertreiben. “Aber statt frischer Luft kann falsches Lüften feuchte Wände verursachen”, warnt Dr. Diana Siegert von der Verbraucherzentrale Berlin vor dem unüberlegten Aufreißen von Kellerfenstern und -türen.

Der Effekt lässt sich etwa so erklären: Auf einer Flasche bilden sich nach dem Herausnehmen aus dem Kühlschrank Wassertropfen. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte Luft, setzt sich die Feuchtigkeit beim Abkühlen an der Flaschenoberfläche als Kondenswasser ab. “Gleiches geschieht im kalten Keller: Die Feuchtigkeit der warmen Außenluft schlägt sich feucht an den kühlen Innenwänden nieder, und statt frischer Luft führt man dem Keller Feuchtigkeit zu”, erklärt die Energiereferentin. Erst dadurch wird der muffige Geruch erzeugt oder verschlimmert sich, und an den Wänden bilden sich schlimmstenfalls Schimmelpilze.

Richtiges Lüften ist bei Kellerräumen also oberstes Gebot. An heißen und schwülen Tagen dort besser ganz aufs Lüften verzichten. “Ist eine Lüftung dennoch erforderlich, da sich beispielsweise Wohnräume im Keller befinden, sollte dafür die zweite Nachthälfte oder der frühe Morgen genutzt werden”, empfiehlt die Expertin. Im Winter oder wenn im Keller gewaschen, getrocknet und gebügelt wird, ist regelmäßiges Lüften noch wichtiger: Am besten kurz und kräftig bei weit geöffneten Fenstern und Türen. In unbeheizten Kellerräumen kann eine Kipplüftung im Winter eine ebenso sinnvolle Alternative sein, solange draußen keine extremen Minusgrade herrschen. Wie in allen anderen Wohnräumen auch hilft hier ein Hygrothermometer, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.

Neben dem falschen Lüften können feuchte Kellerwände auch andere Ursachen haben, etwa mangelnde Außenabdichtung oder weitere bauliche Mängel. Die dadurch verursachte Feuchte kann durch Lüften nicht behoben werden, die Ursache lässt sich dann nur durch die Analyse eines Experten klären.

Unabhängige Hilfe bei allen Fragen zur richtigen Lüftung bieten die Energieberater der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 018–809 802 400 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer).

QUELLE: Verbraucherzentrale Berlin