Wärmedämmung: Umstrittene Behauptungen verunsichern sanierungswillige Hausbesitzer

Unwahrheiten über die Wärmedämmung
Unwahrheiten über die Wärmedämmung

“Dämmen ist teuer und schlecht fürs Gebäude”, so verunsichern derzeit viele Meldungen sanierungswillige Hausbesitzer. Die sind angesichts der steigenden Energiekostendiskussion ratlos, ob und welche Maßnahme sinnvoll ist. Diese Sorge ist unbegründet. Dämmen steigert den Wohnkomfort und spart Energie.

Das betont die Energieexpertin Kerstin Thomson von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.


Unwahrheiten über die Wärmedämmung
Behauptung: “Gedämmte Häuser schimmeln”

Das Gegenteil ist der Fall. Ungedämmte Wände sind im Winter auf der Innenseite ziemlich kalt. Warme und feuchte Raumluft kühlt dort ab, und die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Bereits ab einer Luftfeuchte von 80 Prozent nimmt das Schimmelpilzrisiko stark zu. Denn dieser braucht neben einem gewissen Maß an Feuchtigkeit nur wenig Nahrung, die er bequem auf der Tapete findet. Ein gut gedämmtes Gebäude reduziert daher selbst bei falschem Lüftungsverhalten das Schimmelpilzrisiko.

Behauptung: “Die Wände können nicht mehr atmen”

Falsch, denn Wände können grundsätzlich nicht atmen. Der Luftaustausch erfolgt ausschließlich über das Lüften oder unkontrolliert durch Fugen und Ritzen. Die obige Aussage bezieht sich auf die bauphysikalische Wasserdampfdiffusion (Feuchtetransport) durch Bauteile. Diese ist allerdings sehr gering und zudem abhängig von den Wandoberflächen und spielt bei der Feuchteabfuhr keine Rolle. Eine moderne, außen liegende Dämmung hält das Gebäude dagegen trocken und die Innenoberflächen warm.

Behauptung: “Häuser dürfen nicht zu dicht sein”

Das Gegenteil ist richtig. Durch undichte Stellen wie Fugen und Ritzen strömt im Winter warme Luft nach draußen. Auf diesem Weg kühlt sie sich ab und kann die Feuchtigkeit nicht mehr halten. Wenn gewisse Mengen an Feuchtigkeit auf dem Weg nach draußen über einen längeren Zeitraum frei werden, kann es in den Fugen zu Schimmelbildung kommen. Außerdem geht über die Fugen unnötig viel Energie verloren. Und ein ausreichender Luftwechsel ist über Fugen sowieso nicht möglich. Daher gilt: luftdicht ist Pflicht, denn gelüftet wird über die Fenster oder die Lüftungsanlage.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

QUELLE: lifePR / Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.